Internet Enabled Innovation

Die Internettechnologie und damit verbundene Anwendungen bieten uns einen neuen Weg, Kreativität und Kommunikation zu ermöglichen und zu unterstützen. Durch das Internet wird die Art und Weise, in der Individuen, Unternehmen und Institutionen inter­agieren, verändert und dabei wird die Entwicklung neuer Technologien, Geschäftsmodelle, Formen der Unternehmens­finanzierung und Beschäftigung gefördert. Kulturelle, künstlerische, kreative und wissensgestützte Güter gehen aus den Möglichkeiten des Internets ebenso hervor wie intensivere Interaktions­möglichkeiten zwischen Individuen, Interessengruppen, Unternehmen und der Öffentlichkeit.

Internetbasierte Innovationen gehen weit über das Gebiet des unternehmerischen Technologie-Managements hinaus und erfordern eine weiter gefasste Perspektive. Dabei stehen u.a. folgende Fragestellungen im Fokus:

  • Wie verändert das Internet die Aneignung von Wissen?
  • Wie kann Online-Partizipation organisiert werden? Wie kann Online-Partizipation auch jenseits des Webbrowsers ­Wirkung entfalten?
  • Wie gestaltet sich der Zusammenhang zwischen internetbasierter Kommunikation und Innovationsmanagement?
  • Bis zu welchem Grad kann Internetnutzung die Leistung und Kapazität von Innovationen beeinflussen? In welchen Bereichen ist dieser Zusammenhang relevant? Welche neuen Formen von Innovationsprozessen ergeben sich dadurch?
  • Welche Besonderheiten in Bezug auf den Schutz der Privatsphäre und des geistigen Eigentums gilt es zu beachten?

Aspekte von besonderem Forschungsinteresse in diesem Feld sind zum Beispiel Partizipation (Online wie auch im Outernet), internetbasierte Geschäftsmodelle, Open Science und Crowdsourcing. Letztgenanntes steht für die Aktivierung einer Vielzahl von Nutzern über das Internet und lässt sich insbesondere durch Instrumente der digitalen Kommunikation basierend auf Social Media-Technologien kanalisieren. Nicht ausgewählte Wenige, sondern selbstgewählte Interessierte beteiligen sich am Prozess. So gestalten sie Innovationen mit oder optimieren durch die so entstehende „Intelligenz der Masse“ Produkt- und Leistungsangebote oder Organisationsprozesse.

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Graphic Recorder: Gabriele Heinzel 2011.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Schildhauer widmet sich sowohl sein Forscherteam am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), als auch am Institute of Electronic Business (IEB) intensiv dem Forschungsbereich Internetbasierte Innovation. Das Leitprojekt Open Science setzt sich beispielsweise mit den Veränderungen etablierter Forschungspraktiken und der Öffnung des Wissenschaftsprozesses im Zuge der Digitalisierung der Wissenschaft auseinander. Ein weiteres Forschungsprojekt untersucht die Motivation zur Online-Partizipation und erarbeitet die Voraussetzungen, die einer erfolgreichen Inte­gration von Bürgern, Freiwilligen oder Kunden zugrunde liegen. Die transdisziplinäre Forschungsgruppe Innovation und Entrepreneurship hat sich wiederum zum Ziel gesetzt, eine Plattform für die Unterstützung von internetbasiertem Entrepreneurship aufzubauen, welche Praktiker und Forscher zusammenbringt. Weitere Informationen zu diesen Projekten finden Sie auf der Website des HIIG.

Zum Thema Internet Enabled Innovation sind von Prof. Dr. Dr. Schildhauer bislang zudem folgende Publikationen erschienen:

– Friesike, Sascha; Schildhauer, Thomas: Open Science: Many good resolutions, very few incentives, yet, in: Welpe, Isabell M.; Wollersheim, Jutta; Ringelhan, Stefanie; Osterloh, Margit (Hrsg.): Incentives and Performance – Governance of Research Organizations, Springer, 2014, S.277-290.

– Schildhauer, Thomas; Voss, Hilger: Open Innovation and Crowdsourcing in the Sciences, in: Bartling, Sönke; Friesike, Sascha (Hrsg.): Opening Science – The Evolving Guide on How the Internet is Changing Research, Collaboration and Scholarly Publishing, Springer Open, 2014.

– Schildhauer, Thomas; Voss, Hilger: Crowdsourcing, in: Braun, Gabriele (Hrsg.): Leitfaden Digitaler Dialog – Professioneller Kundenkontakt mit Social Media, E-Mail und Mobile, marketing-BÖRSE, 2012.

– Schildhauer, Thomas; Voss, Hilger: Kreative Potenziale ausschöpfen durch Crowdsourcing & Co., in: Becker, Lutz; Gora, Walter; Uhrig, Matthias (Hrsg.): Informationsmanagement 2.0. Neue Geschäftsmodell und Strategien für die Herausforderungen der digitalen Zukunft, Symposion, Düsseldorf 2012, S. 493-507.

– Gassmann, Oliver; Widenmayer, Bastian; Friesike, Sascha; Schildhauer, Thomas: Open Science, WhitePaper für das 1. Berlin Symposium Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin 2011.

– Schildhauer, Thomas: Open Innovation und digitale Kommunikation – Vier Thesen zum Aufbruch in neue Welten, in: Thomas Schildhauer; Trobisch, Nina; Busch, Carsten (Hrsg.): Realität und Magie des Heldenprinzips heute. Ein Arbeitsbuch für Wirtschaft, Wissenschaft und Weiterbildung. Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, Münster 2011, S. 148-155.

Mit dem Thema Crowdsourcing und Open Innovation setzte sich Prof. Dr. Dr. Schildhauer zudem während seines Vortrags „New Potential through User Generated Content, Crowdsourcing and Open Innovation“ im Rahmen von Creative Morning Berlin am 17. November 2011 auseinander.